Mit einer wunderbaren Abschlussveranstaltung ging das zweite große Projekt der Regensburger MINT-Girls - der "Moon Walk" - am Freitag zu Ende. Die 16 jungen Frauen berichteten der Bürgermeisterin der Stadt Regensburg, demn Vizepräsidenten der Universität und der OTH Regensburg, den Frauenbeauftragten beider Einrichtungen, dem Ministerialbeauf-tragten der Oberpfalz sowie der Presse, den Eltern, Lehrern und Freunden von ihren Arbeiten der vergangenen sechs Monate.
Eines der Highlights war die Präsentation der Roboter, mit deren Hilfe vier Aufgaben auf dem "Mond" zu lösen waren. Mit dabei waren als Kooperationspartner der Leiter der Sternwarte Regensburg und der stellvertretende Leiter des DLR_School_Lab am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen.
Wir bedanken uns bei dem MINT-Girls, bei unseren Kooperationspartnern und bei allen Sponsoren, die uns diese Veranstaltung ermöglicht haben.
Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepräsident der Universität Regensburg
Prof. Dr. Thomas Fuhrmann, Vizepräsident der OTH Regensburg
Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin Regensburg
Tobias Schüttler, stv. Leiter des DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen
Die MINT-Girls haben nun über sieben Monate hinweg Workshops, Vorlesungen, Praktika, Recherchen, Kurse etc. aus den bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik besucht. Sie haben eigene Roboter gebaut und programmiert. Nun bekommen sie vier Aufgaben gestellt:
Mit Sicherheit einer der spannendsten Tage des gesamten Projekts: der Besuch am Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR in Oberpfaffenhofen! Die MINT-Girls Regensburg präsentierten den Profis vom DLR ihre Roboter: die Bots bewältigten die gestellten Aufgaben fast fehlerfrei :-)
Im Gegenzug ließ sich das DLR nicht lumpen und hat ein sehr spannendes Programm für die Teilnehmerinnen vorbereitet: nach der einführung von Dr. Hausmann, dem Leiter des DLR_School_Lab, hielt der ehemalige Chefentwickler für Raumfahrtrobotik am DLR Prof. Hirzinger einen spannenden Vortrag über Robotik. B. Bäuml und seine KollegInnen präsentierten Justin, den humanoiden Forschungsroboter des DLR, und gaben einen Einblick in die aktuelle Forschung zur Medizinrobotik: Operationen mittels Telechirurige - ähnlich wie das daVinci-System, das heute bereits angewandt wird - werden kontinuierlich weiterentwickelt und sicherer gemacht.
Ein Besuch der Brücke mit Blick in die Leitwarten der Oberpfaffenhofener Raumstation ist Pflicht! Von hier aus werden einige der Experimente auf der ISS gesteuert und überwacht.
Das Highlight zum Abschluss war ein Flug im Flugsimulator des DLR: bei schönem Wetter, mit Regen und Sturm - es war immer sehr spannend!
Der Workshop in den Herbstferien: drei Tage harte Arbeit! Die Roboter wurden umgebaut, Erweiterungen angebracht, neue, zusätzliche Sensoren montiert. Anschließend wurde programmiert: die Teilnehmerinnen hatten vier Aufgaben zu bewältigen, jeweils in Zweiergruppen sollten den Robotern "beigebracht" werden, wie sie die Herausforderungen zu meistern hatten.
Übernachtet wurde in der Jugendherberge, gegessen in der Mensa!
Prof. Clara Löh (Fachwissenschaft) und Prof. Stefan Krauss (Didaktik) hielten den Workshop für mathematische Grundlagen im Bereich Triangulierung und Kartografie: wie kann eine Landschaft vermessen und aufgezeichnet werden? Warum spielt das Dreieck hier eine entscheidende Rolle? Wie funktioniert GPS?
All das sind wichtige Grundlagen, damit die Girls später ihre Roboter entsprechend programmieren können.
Am Freitag durften die Teilnehmerinnen an der OTH Amberg-Weiden die Bildbearbeitung am PC näher kennen lernen. Hr. Prof. Dipl. Designer Martin Frey zeigte den Jugendlichen den Unterschied zwischen pixel- und vektororientierten Bildern. Eine einführende Teamübung, bei der die Schülerinnen sich vorstellen mussten Bilder an die eine Raumstation zu versenden, brachte den Unterschied zwischen vektor- und pixelbasierten Bildern in der Theorie näher. Im Anschluss wurden am PC die Unterschiede in verschiedenen Übungen erprobt und sichtbar.
Bettina Wirth, Masterstudentin der Fakultät für Kunsterziehung, unterstützte die MINT-Girls beim Bau der Mondlandschaft.Auf einem dreiteiligen, knapp fünf Quadratmeter großen Tisch wurden Mondberge und Krater modelliert. Aber diese Mondlandschaft kann noch mehr: damit die Roboter später ihre Suche nach Bodenschätzen, Oberflächenmagnetfeldern, erloschenen Vulkanen etc. erfolgreich durchführen können, wurde die Landschaft entsprechend präpariert.
Am Schluss wurde noch eine Beleuchtung integriert, die von außen gesteuert unterschiedliche Effekte und Farbkompositionen liefern kann.
Die MINT-Girls bauten heute ihre eigenen Roboter auf - basierend auf der Arduino-Plattform mit einem Motor-Shield und einem Servo, auf dem eine Infrarot-Reflexlichtschranke später Distanzen messen kann. Dieser Roboter wird im Verlauf des Projekts Moon-Walk später erweitert und modifiziert werden.
Von Freitag Nachmittag bis Mitternacht und von Samstag Nachmittag bis Mitternacht haben die MINT-Girls die Sonne, den Mond und den Jupiter fotografiert. Sie lernten, dass keine Farb-, sondern schwarz- /weiss- Photos, die mit drei Farbfiltern aufgenommen wurden, gemacht werden müssen. Außerdem wird nicht eine Aufnahme, sondern eine Kaskade von Aufnahmen gemacht, um über eine Mittelwertbildung das Signal-Rausch-Verhältnis - und damit die Qualität des Photos - zu verbessern.
Die digitale Bildbearbeitung ist also ebenfalls ein großes und wichtiges Kapitel in der Astroniomie. Von der Sternwarte Regensburg waren Natalie, Christine, Veronika, Torsten und Sven kompetente Begleiter der MINT-Girls.
Auch die Mittelbayerische Zeitung war dabei und berichtete über das Wochenende:
Der Samstag Nachmitag wurde ebenfalls intensiv genutzt: die Teilnehmerinnen besuchten einen interaktiven Workshop zum Thema Präsentationstechnik unter der Leitung von Michelle Platt. Ausgerüstet mit Wissen über Präsentationsmittel oder Bestandteile wie Mimik, Gestik, Stimme und Interaktion sowie über den strukturellen Aufbau eines Vortrages oder Posters bekommen die MINT-Girls ihre Aufgabenstellung über die großen Ferien:
Welche Möglichkeiten gibt es, einen Forschungsroboter auf dem Mond mit Energie zu versorgen? Wie kann man aus den auf der Mondoberfläche vorgefundenen Gegebenheiten (z.B. starke Temperaturschwankung) elektrische Energie "gewinnen"?
Nach den Sommerferien werden vier Gruppen à vier MINT-Girls einen Postervortrag mit den Ergebnissen ihrer Recherchen halten...
Die Spektroskopie ist eine Analysemethode, die insbesondere in der Physik und Chemie Anwendung findet. Mit ihr wird die Intensität von Licht in Abhängigkeit von seiner Wellenlänge gemessen und grafisch dargestellt. Das durch das zu untersuchende Medium transmittierte oder von ihm reflektierte oder vom Medium emittierte Licht hat ein charakteristisches Spektrum, so dass Rückschlüsse auf die chemischen Elemente, zu denen die Atome des untersuchten Mediums gehören, eindeutig identifiziert werden können.
Nach einem einführenden Vortrag von Helene Plank, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Ganichev, untersuchten die Teilnehmerinnen mit Helene verschiedene Sunbstanzen (z.B. Nagellack) mittels der FTIP (Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie). Im Anschluss untersuchten sie bei Dr. Stephan Giglberger mittels der Optischen Spektroskopie im sichtbaren Bereich das Sonnenspektrum, Glühbirnen, Spektrallampen, LEDs und eine Energiesparlampe.
Die erste Veranstaltung an der Sternwarte
Regensburg. Die Teilnehmerinnen bekamen einen kurzen und spannenden
Vortrag über die Sternwarte von Veronika Schmid, einer der
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Sternwarte - und zugleich
Ex-MINT-Girls der letztjährigen Veranstaltung. Sven Seeberg,
Natalie Karban und Torsten Bendl zeigten den Teilnehmerinnen die
verschiedenen Teleskope, die der Warte zur Verfügung stehen.
Das Wetter war wunderbar, der Himmel wolkenlos: über ein spezielles
Filter konnten die MINT-Girls durch die Teleskope die Sonne
beobachten, die Sonnenflecken und Protuberanzen (Plasmawolken).
Prof. Dr. Christoph Skornia (OTH Regensburg, Fakultät Informatik) gibt eine kleine Einführung in die Informatik. Was ist ein Algorithmus? Wie "denkt" ein Computer? Was ist eine Programmiersprache?
Zwei seiner Studenten, Andreas Holz und Christian Höfler, leiten den anschließenden Workshop, in dem die Teilnehmerinnen zum ersten Mal einem Roboter "Leben" einhauchen:
Der erste inhaltliche Input kommt von Prof. Dr. Ing. Hanfried Schlingloff, Fak. Maschinenbau an der OTH Regensburg:
Wäre eine feste Raumstation auf dem Mond eine Option? Nein, zu hohe Strahlung, Tag und Nacht dauert je 14 Tage, Es müsste ein Atomkraftwerk errichtet werden usw.
Eine Art ISS, die in der Umlaufbahn um den Mond stationiert wäre, wäre möglich, aber teuer
Fragen: Irreversible Schäden der Astronauten: Knochenabbau, hohe Strahlung,...
Die Mädchen und Herr Schlingloff haben noch viele Ideen ausgetauscht und dabei die Zeit vergessen
Nicht nur Inputs aus dem MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, stehen auf dem Plan. Die Aufgabenm die die Teilnehmerinnen im Laufe des Moon Walk lösen sollen, erfordern auch sogenannte soft skills, also Handlungsfertigkeiten, soziale Kompetenzen etc.
Das Wichtigste zu Beginn ist das Teambuilding, also das Zusammenbringen der Gruppe zu einem Team. Denn viele Herausforderungen lassen sich nicht als Einzelperson, sondern nur in einer Gemeinschaft lösen.
Der erste Termin lief daher unter dem Titel "Teambuilding". Grundlage hierfür bilden die vier Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman: forming, storming, norming und performing. Typische Aufgabenstellungen sind "Insel ohne Wiederkehr" oder der "Computer-Code".
Über sechzig Gäste besuchten am Freitagabend die Eröffnungsveranstaltung im Hörsaal A001 der OTH Regensburg. Neben den 17 Teilnehmerinnen und ihren Eltern und Freundinnen kamen u.a. der Dekan der Fakultät für Physik, Prof. Dr. Schäfer, der Vertreter des Kooperationspartners Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR in Oberpfaffenhofen, Dr. Hausamann, und Andreas Schmal vom DGB Regensburg, der das Projekt kofinanziert.
Eröffnet wurde das Projekt 2015 mit einem kurzen Rückblick von zwei Teilnehmerinnen der letztjährigen Veranstaltung "Mars-Mission". Nach kurzen Begrüßungsreden durch die beiden Frauenbeauftragten Prof. Dr. Süß-Gebhard (OTH-R) und Prof. Dr. Modrow (UR) stellte der Projektleiter der Uni, Dr. Stephan Giglberger, eines der Projektziele: das Erlernen der wissenschaftlichen Herangehensweise vor. Dipl.Päd.Univ. Armin Gardeia, Projektleiter der OTH-R betonte die Notwendigkeit einer umfangreichen und fundierten Studien- und Berufsberatung vor, die ebenfalls durch dieses Projekt erfolgen soll.
Prof. em. Gebhard räumte in seinem spannenden Vortrag "Der Mond - das unbekannte Wesen" mit acht weitverbreiteten Irrtümern über den Mond auf. Im Anschluss stellte Rupert Heider die Geschichte unseres zweite Kooperationspartners des Projektes, die Sternwarte Regensburg, vor.
Die Presse berichtete darüber:
MZ Online vom 12.06.15
MZ vom 13./14.06.15